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Es werden Posts vom März, 2020 angezeigt.

Eric Flint & Ryk E. Spoor: Boundary-Trilogie

Eric Flint & Ryk E. Spoor: Boundary / Treshold / Portal (Baen Books) Eine hard SF Trilogie, die wohl wenig Chance hat, auf dem deutschen Buchmarkt aufzutauchen – obwohl Eric Flint durchaus kein Unbekannter mehr ist. Mit „1632“ schuf er den genialen Auftakt zu einer Serie, die inzwischen fast unüberschaubar geworden ist und an der sich eine Reihe anderer Autoren beteiligt. Offenbar ist Flint ein Autor, der sehr gut in Kooperationen arbeitet, denn man findet ihn fast nur in solchen. Die Trilogie wird bei Lesern, die sich gern mit detaillierten Beschreibungen wissenschaftlicher Zusammenhänge und technischer Vorgänge unterhalten lassen, auf Zuspruch stoßen. Andere werden sagen, dass es die Autoren vielleicht hier und dort übertrieben haben. Da die Handlung in der nahen Zukunft spielt, sind die erwähnten Beschreibungen entweder korrekt oder zumindest mit heutigen Erkenntnissen vorstellbar. Eine wichtige Rolle spielt dabei z.B. die Nanotechnologie. Leider kommen bei all den Fakten die Pe

C. J. Cherryh: Peacemaker

C. J. Cherryh: Peacemaker ( DAW Books, New York 2014) Am Ende des neuen Buches aus dem „Foreigner-Universum“ stand der Schock: Kann das vielleicht sogar der letzte Teil gewesen sein? Es ist der 15. Band und er endet nicht nur ungewöhnlich versöhnlich für Cherryh, sondern auch noch mit einem geschichtlichen Überblick. Nun ja, nach 15 Romanen kann man die Sache irgendwann auch abschließen. J edenfalls spielt sich immer noch alles in den Tagen kurz vor dem wichtigen 9. Geburtstag des Thronerben auf der Welt der Atevi ab. Aber statt sich den Vorbereitungen dieses als Staatsfeiertag geplanten Ereignisses widmen zu können, müssen Bren Cameron und seine Begleiter – einschließlich des Thronerben – erst einmal insgeheim in die Hauptstadt zurück, denn sie wären im letzten Band ja fast Opfer eines weiteren Anschlages geworden. Bren hatte da seine Diplomatenrolle ein wenig beiseitegeschoben und mit seinen Kräften zurückgeschlagen. Nun müssen sie schnell handeln, denn endlich ist herausgekommen, we

Jennifer Estep: Web of Lies

Jennifer Estep: Web of Lies ( Pocket Books New York 2010) Im zweiten Teil der Elemental Assassin Serie gerät Gin Blanco wider Willen in einen Streit zwischen einem Kohlegrubenbesitzer (Zwerg) und einem Betreiber eines kleinen Ladens/Pubs (Mensch) auf genau jenem Land, das der Zwerg gern ausbeuten will. Wie man schon aus dem ersten Teil weiß, gibt es in jenem fiktiven Teil Amerikas namens Ashland neben Zwergen, Riesen und Vampiren auch magiekundige Menschen, von denen die Berufskillerin (im Ruhestand) Gin Blanco einer ist. Was es mit dieser Welt eigentlich auf sich hat, seit wann sie existiert und was sie genau von unserer trennt, wird auch in diesem Band nicht klarer, aber es gibt ja bereits eine Menge Fortsetzungen. Jennifer Estep würzt ihre urban fantasy mit reichlich Sex und Gewalt, wobei letzteres bei einer Profikillerin (Gin, nicht Estep) nicht verwundern sollte. Wie auch bei anderen amerikanischen Autorinnen der Gegenwart scheint das ein Erfolgsrezept zu sein, denn die Serie umf

David Gibbins: The Last Gospel

David Gibbins: The Last Gospel ( Headline, London 2008) Den Beschreibungen nach sollte das Buch um den Star-Archäologen Jack Howard - über den es noch weiter Abenteuer gibt - eine Mischung aus Dan Brown und Indiana Jones sein. Tatsächlich war es eine recht langatmige Abhandlung über Religionsgeschichte, die mit unglaubwürdigen Erforschungen vorzugsweise unterirdischer Gänge und Katakomben gemischt wird, durchsetzt von einer Dan Brownschen Schnitzeljagd. Letztere genauso wenig glaubhaft wie beim Vorbild. Als ob ein 2000 Jahre altes Rätsel tatsächlich auch heute noch in allen Bestandteilen erhalten wäre! In der Realität wäre die Spur nie zu verfolgen. Nun gut, falls man sich eigentlich für die Geschichte des Christentums interessiert, kann man das Buch als unterhaltsames Geschichtsbuch lesen. Vorausgesetzt, man ist in der Lage, Fiktion von echter Historie zu unterscheiden. Leider wird selbst der geschichtliche Teil ziemlich ungeschickt vermittelt. Jack ist ständig dabei, seinem Kollegen

Eric Flint & K. D. Wentworth: The Crucible of Empire

Eric Flint & K. D. Wentworth: The Crucible of Empire ( Baen Books New York 2012) „Der Schmelztiegel des Imperiums“, die Fortsetzung von „The Course of Empire“ beginnt damit, dass Schiffe der Jao, jener Rasse, welche die Erde erobert hat, um diese vor der Vernichtung durch die Ekhat zu schützen, irgendwo im Raum nicht nur mit den Ekhat zusammenstoßen, sondern auch Anzeichen dafür finden, dass eine weitere Rasse, die Lleix, dort existiert. Die Lleix sind eine Zivilisation, die von den Jao, als diese noch Sklaven der Ekhat waren, fast völlig ausgelöscht wurde. Die Jao auf der Erde – letztere ist inzwischen sozusagen provisorisch ein gleichberechtigter Partner geworden – beschließen, die Sache zu untersuchen. Mit einem riesigen Raumschiff, das auch auf menschlicher Technologie beruht, bricht man auf, um nachzusehen, ob die Lleix wirklich noch da draußen sind. Die Geschichte wird auch diesmal wieder aus der Sicht der verschiedenen Lebensformen erzählt, sowohl der Menschen als auch der J

Ein Buch über Hahn

Carl v. Wiesemüller: Ein Buch über Hahn, Hahn und außerdem noch über Hahn. Was der Autor da auf übermäßig vielen Seiten ausbreitet, ist ausschließlich sein eigenes Selbstverständnis. Sämtliche anderen genannten Personen bleiben genau das: genannte Personen, Schablonen, Namen ohne Gesichter. Die „Handlung“ springt wild in den Zeiten und Themen, man verliert alsbald den Faden. Den Anschluss sowieso, denn weder werden Personen irgendwie eingeführt und gar beschrieben, noch werden Bezüge auf möglicherweise in früheren Bänden erwähnte Dinge ausreichend erläutert. Die autobiografische Figur des Herrn Dehm erlebt und agiert aus sich selbst heraus und der Autor ist nicht in der Lage, Beziehungen zu anderen glaubhaft zu machen. Als Beteiligter des Geschehens erkennt man den einen oder anderen – wie mag es aber Außenstehenden gehen? Die Personen, Firmen und Orte sind natürlich, wenn auch überflüssigerweise, im Namen verändert. Frei erfunden sind sie nicht. Das Buch setzt in etwa da ein, w