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Es werden Posts vom August, 2023 angezeigt.

Rosemary Edghill: Book of Moons

Rosemary Edghill: Book of Moons (TOR Books 1995, 220 Seiten, $ 5.99)  "Buch der Monde" gehört eigentlich nicht zu den Büchern, die hier gewöhnlich besprochen werden. Der Untertitel sagt, es sei "A Bast Mystery", wobei Bast übrigens eine Person ist. Das deutet darauf hin, daß es zumindest schon einen Vorgänger gab, wo diese Person dem Publikum vorgestellt wurde. Meiner Meinung nach könnte das "Speak Daggers To Her" sein, was ich natürlich geordert habe, um die Wahrheit von da draußen in mein Regal zu holen. Mystery kann vieles sein, durch das Fernsehen verbindet sich der Begriff heute sicher vor allem mit Akte X usw. Darum geht es jedoch in dem Roman nicht. Er stellt Mystery im ursprünglichen Sinne dar, etwas, das der deutsche Leser unter diesem Namen nicht kennt. Vielleicht ist das Buch eine Art Krimi, aber ohne Detektive und Polizisten, sondern von der Art, wo ein ganz normaler Mensch durch die Umstände gezwungen ist, ein Verbrechen aufzuklären

Charles de Lint: Spiritwalk

Charles de Lint: Spiritwalk (TOR 1992, $ 5.99, 398 Seiten)  Die Fortsetzung von "Mondherz" ist ein ebenso faszinierendes Buch, wenngleich viel komplizierter in Aufbau und Stil. De Lint kehrt fast ein Jahrzehnt später in die nicht ganz unsere Welt zurück, wo es in Ottawa ein Tamson Haus gibt, das zugleich ein Tor zu den Anderen Welten ist. Er führt den Leser zurück zu den Personen, die man kennt, aber alles andere entwickelt sich dann ganz anders. Der Anfang ist recht verwirrend, weil die ersten 170 Seiten des Romans eigentlich eher vier Episoden darstellen, die auf den zweiten Teil vorbereiten. Außerdem sind Rückblicke dabei, so daß nicht gleich klar ist, ob das Buch nach oder vor den Ereignissen des ersten Teiles handelt. Tatsächlich sind Teile des Werkes schon zuvor als Erzählungen veröffentlicht worden. Neue Personen werden eingeführt, die in neue Beziehungen zu den bekannten treten, und teilweise finden wir die alten in ganz neuen Positionen. So ist der Biker Blu

Charles de Lint: Moonheart

Charles de Lint: Moonheart (Pan Books 1984, 485 Seiten, £ 5.99)  Genau wie damals bei "Das Kleine Land" (SX 60) weiß ich nach der Lektüre dieses Buches nicht so recht, wo ich beginnen soll. Es ist einfach zu überwältigend, zu gut. Der Vergleich mit "Das Kleine Land", übrigens unlängst wieder bei Heyne aufgelegt - und diesmal in einem Band -, ist durchaus angebracht. "Mondherz" ist ein weiteres Meisterwerk urbaner Fantasy, d.h. einer besonderen Richtung der Fantasy, in welcher unsere heutige, ganz normale Welt unverhofft mit einer anderen, parallelen, Fantasywelt konfrontiert wird. Auch in diesem Buch entdeckt eine der Heldinnen etwas, das die Tore zu dieser Anderen Welt öffnet. Im Lagerraum des Antiquitätengeschäftes ihres Onkels stößt Sara Kendell auf einen seltsamen indianischen Medizinbeutel und ein Bild, das offenbar einen Schamanen und einen keltischen Harfner zeigt. Im Beutel ist außerdem ein keltischer Ring, den Sara behält. Gleichzeitig b

Gordon R. Dickson: Der Drache im Krieg

Gordon R. Dickson: Der Drache im Krieg (Heyne 06/5905)  Beim vierten Roman des "Drachenritter-Zyklus" hat mal wieder der Übersetzer gewechselt, möglicherweise aus Zeitgründen. Zum Glück sind diesmal nicht solche Diskrepanzen zu bemerken wie zwischen Teil 1 und 2. Kaum zurück von seinem letzten Abenteuer an der schottischen Grenze, muß der Drachenritter Eckert erfahren, daß die Franzosen nicht von ihrem Plan einer Invasion Englands ablassen wollen. Das Rätsel, was sie so zuversichtlich macht, wird dann auch bald gelöst. Sie haben sich mit den Seeschlangen verbündet. Diese scheinen eine Rechnung mit den Drachen offen zu haben, weil einmal ein englischer Drache eine Seeschlange im Kampf getötet hat. Deshalb wollen auch sie England stürmen und die Drachen ausrotten. Kurzerhand versieht Dickson die Seeschlangen mit Beinen und der Fähigkeit, an Land gehen zu können. Der Magier Carolinus, der die meiste Zeit über in diesem Band krank ist, vermutet hinter den Invasionspläne

Alan Dean Foster: Schlangenaugen

Alan Dean Foster: Schlangenaugen (Heyne 06/5670)  Zunächst mal zu den leidigen Äußerlich- und Unstimmigkeiten. Der Verlag - oder besser gesagt, das Atelier Ingrid Schütz - hat Fosters Buch einen so schrecklichen Einband verpaßt, daß ich es im Bücherregal normalerweise nicht einmal anfassen würde. Das fürchterliche Bild dazu lieferte Andreas Reiner. (Wie kommt der Typ an das LSD?) Außerdem wird noch auf dem Cover behauptet, das Buch sei ein Roman, wobei es natürlich ein Erzählungsband ist. Und zwar "Who Needs Enemies" (Wer braucht schon Feinde) von 1984. Es gibt in der mir vorliegenden deutschen Ausgabe keine Story mit diesem Titel, wobei ich aber nicht glaube, daß man auch noch gekürzt hat. Wahrscheinlich nannte Foster seinen Konzeptband einfach so - es gibt ja auch einen anderen, der "With Friends Like These" (Meine Galaktischen Freunde, H 4049) heißt. Aber warum nennt der Verlag ihn anders? Meiner Ansicht nach ist der Originaltitel viel aussagekräftiger.

A. C. Crispin: Alien - Die Wiedergeburt

Gute Umsetzung mit Schönheitsfehlern A. C. Crispin: Alien - Die Wiedergeburt (Heyne 01/20011)  Ann Carol Crispin hat den Stafettenstab von Alan Dean Foster übernommen, der die Bücher zu den ersten drei Alien-Teilen schrieb, und sie hat es gut gemacht. Von Büchern zu "Star Trek" ("Yesterday's Son", "Time for Yesterday" und "The Eyes of the Beholder") und die Serie "V" hat sie ausreichend Erfahrungen mit solchen Stoffen. Laut Buch richtete sich Crispin nach dem Drehbuch von Joss Whedon, und das war entweder ausführlicher als der Kinofilm oder sie hat ihre eigene Phantasie geschickt eingebracht, um den Filmstoff zu erweitern. Bei einem Buch zum Film erwartet man vor allem, die Bilder des Filmes noch einmal vor den geistigen Augen zu sehen. Und man erwartet auch, Dinge vertieft zu bekommen. Gerade bei einer so rasanten Handlung wie in "Alien" muß man entweder mehrfach ins Kino gehen oder etwas darüber nachlesen. Schließ

Lois McMaster Bujold: Spiegeltanz

Lois McMaster Bujold: Spiegeltanz (Heyne 06/5885)  Es gibt inzwischen eine ziemlich große Fangemeinde von McMaster Bujold bzw. vom Barrayar-Zyklus. Und der Zyklus wird zur Freude der Fans immer weiter fortgesetzt. Mehr oder weniger dreht sich die Sache um die Person des Lord Miles Vorkosigan alias Miles Naismith, wie er sich in seiner Identität als Admiral der Dendarii-Söldner nennt. Manche Bände, wie etwa "Ethan von Athos" handelten allerdings schon völlig ohne Miles, so daß der Zyklus praktisch auf ein ganzes "Universum" ausgeweitet ist. "Spiegeltanz" ist nun wieder ein Miles-Roman. Allerdings gewinnt Bujold ihrer Figur eine neue Seite ab. Die Hauptperson ist diesmal nicht Miles selbst, obwohl er in einigen Kapiteln als Handlungsträger auftritt, sondern sein "Klonbruder" Mark. Dieser wurde von den Feinden der Vorkosigans geschaffen und als Attentäter ausgebildet, konnte ihnen aber entkommen und bemüht sich nun um Selbstfindung. Mark

Gordon R. Dickson: Der Drache an der Grenze

Gordon R. Dickson: Der Drache an der Grenze (Heyne 06/5904) Die Grenze im Titel ist nicht etwa die eigene des Drachenritters Sir James, den es aus unserer Welt in eine des Mittelalters verschlagen hat. Es handelt sich um die Grenze zwischen England und Schottland. James und seine Freunde Brian und Dafydd reisen dorthin, um der Familie von Sir Giles von dessen Tod (im letzten Buch) zu berichten. Allerdings stellt sich heraus, daß Giles, der ein Silkie war - das ist eine Art Werrobbe - inzwischen wieder lebt und zu den Seinen zurückgekehrt ist, nachdem man seine Leiche in den Kanal geworfen hatte. Ich muß schon sagen, Dickson hat eine komische Art, mit seinen Figuren umzugehen. Die lange Reise ins Grenzland ist nicht umsonst, denn die Grenzer dort haben ein Problem. Die Hohlmenschen. Das sind unsichtbare Gespenster von irgendwelchen lange toten Kriegern, die sich durch geklaute Rüstungen oder andere Sachen sichtbar machen. Außerdem rauben, plündern und töten sie, denn wenn sie sich

James B. Johnson: Treckmeister

James B. Johnson: Treckmeister (Heyne 06/5916) Dick und (entsprechend) teuer ist das Buch. Aber es ist auch spannend von der ersten bis zur letzten Seite und damit sicher sein Geld wert. Ich habe es nicht aus der Hand legen können, obwohl mich das um meinen Schlaf brachte, und es sogar in Pausen - die ich sonst kaum mache - unterwegs bei der Arbeit gelesen... Johnsons zweiter Roman ist "nicht besonders innovativ", wie die Enzyklopädie der SF schreibt, aber er ist für meinen Geschmack ausgesprochen gut . Auf einer Welt namens Bear Ridge sind die ehemals irdischen Siedler inzwischen wiederentdeckt worden. Sie und andere Kolonien der Erde waren während des offenbar von Kriegen begleiteten "Roll-back" verlorengegangen. In den Jahrhunderten dazwischen fielen die damals technologisch noch nicht autarken, hauptsächlich nordamerikanischen Siedler auf ein barbarisches Niveau zurück, von dem sie sich langsam wieder hocharbeiteten. Im Moment, als die Föderation der Mensch

Nancy Kress: Bettler und Sucher

Nancy Kress: Bettler und Sucher (Heyne 06/5882) Über die Vorgeschichte ist ausführlich in meiner Rezension in SX 90 zu lesen. Der zweite Teil der "Bettler"-Trilogie verfolgt den Weg der Menschheit von 2106 bis 2115 weiter. Die Menschheit ist aufgrund der verschiedenen neuen und revolutionären Technologien völlig verändert. Die billige und vielseitig anwendbare "Y-Energie" hat die Wirtschaft umgekrempelt. Roboter und automatische Fabriken stellen alles her, was man zum Leben brauchen kann. Die Folge ist aber, daß über 80% der Menschheit nur noch konsumiert, nicht jedoch arbeitet. Das sind die Nutzer. Mit der Organisation und Überwachung der Produktion und des gesellschaftlichen Lebens sind die Macher beauftragt, die sozusagen "Diener des Volkes" sind und mit ihren "Leistungen" um die Wählerstimmen der Nutzer buhlen. Ein böser Seitenhieb auf heutige amerikanische Verhältnisse. Zwischen Machern und Nutzern stehen die Techs, die nicht ganz zu d

Stephen Baxter: Anti-Eis

Im Dampfraumschiff zum Mond! Stephen Baxter: Anti-Eis (Heyne 06/5891) Was für eine beklemmende Vision: Ende des 19. Jahrhunderts ist das britische Empire ein alles beherrschendes, totalitäres Weltreich. Und der Grund dafür ist die Entdeckung von Anti-Eis in der Antarktis. Das ist keine Antimaterie im üblichen Sinne, wie der Name vermuten lassen könnte. Aber etwas in der Art schon. Nur bei arktischen Temperaturen ist diese Substanz, die Teil eines Kometen war, stabil, weil dann ihre interne Supraleitfähigkeit ein Magnetfeld aufrechterhält, das die Annihilation verhindert. Wem das zu kompliziert klingt, der wird allerdings an dem Roman kaum Freude haben. Er ist gespickt mit altertümlich anmutenden, aber dennoch höchst phantastischen Erklärungen. Jedenfalls haben die Briten ein Monopol auf den Stoff, der als äußerst effektive und billige Energiequelle dient. Auf Anti-Eis basiert inzwischen die gesamte Industrie und Technologie. Doch auf welche Weise, das ist schon irgendwie seltsa

Good Omens 2

Good Omens 2 „Good Omens“ von Terry Pratchett und Neil Gaiman gehört zu meinen Lieblingsbüchern und die Verfilmung mit Michael Sheen und David „der Doktor“ Tennant fand ich hervorragend. Als es hieß, dass noch eine zweite Staffel der Miniserie kommen solle, war ich verwundert, denn das Buch war mit der ersten vollständig verfilmt worden. Nun habe ich die Fortsetzung gesehen und bin enttäuscht. Zunächst fehlen die Hexe und die Hexenjäger völlig, die einen wesentlichen Bestandteil des Buches bzw. der ersten Staffel ausmachten. Die zweite dreht sich komplett um die Figuren des Engels Erziraphael und des Dämons Crowley. Die Geschichte beruht angeblich auf einer von Gaiman und Pratchett geplanten Fortsetzung, ist jedoch banal und langweilig. Pratchett wird übrigens nirgendwo auch nur ehrenhalber erwähnt – eines seiner Bücher für Sekundenbruchteile in die Kamera zu halten, ist wohl keine angemessene Würdigung (2.1. Folge). Erzengel Gabriel taucht mit Gedächtnisverlust und nackt in der Bu

Rosemary Edghill: The Twelve Treasures

Rosemary Edghill: The Twelve Treasures (DAW Books 1994, 1995, 1997) The Sword of Maiden's Tears Urbane Fantasy, das ist etwas, von dem hierzulande noch nicht viele (mir bekannte) Beispiele existieren. Wie jede Unterhaltungsliteratur ist die UF Eskapismus, wobei das Wort nicht etwa abwertend gemeint ist. Eskapismus bedeutet, diese Art Literatur befriedigt ein ganz bestimmtes Bedürfnis, nämlich nach dem Vergessen des Alltags, der Sorgen und Nöte - und sei es nur für die Dauer des Lesestoffes. Daran hat sich seit dem Aufkommen der Massenliteratur nichts geändert, wenn auch, wie die Autorin in ihrer Story in SX 92 bemerkte, ein großer Teil der heutigen Konsumenten "seinen Eskapismus mit einem Soundtrack vorzieht". UF ist dabei wohl eine besondere Spielart, die das "Entkommen" aus dem Alltag, der Gegenwart oder der irdischen Welt auf eine eigene Weise direkt verarbeitet. In ihr wird in der Regel ein ganz normaler Protagonist von hier und heute mit etwas konfrontiert

Gordon R. Dickson: Der Drachenritter

Gordon R. Dickson: Der Drachenritter (Heyne 06/5903) Im zweiten, schon dickeren Teil des "Drachenritter-Zyklus", den der Autor Jahre nach dem ersten schrieb, mußte zunächst geklärt werden, wie Sir James, der ehemalige Akademiker aus unserer Welt, weiterhin zumindest zeitweise ein Drache sein könnte. Schließlich hatte er am Ende des ersten Teiles seinen richtigen Körper zurückerhalten. Dickson fand einen Weg, der recht überraschend kommt, aber nicht etwa in positiver Hinsicht. Eine positive Überraschung des Lesers würde ich es nennen, wenn die Handlung eine neue, spannende Wendung nähme. Hier wird einfach etwas eingebaut, das mich in seiner Plötzlichkeit etwas befremdete. Ohne daß davon im ersten Teil die Rede gewesen wäre, behauptet Dickson nun, sein Hauptheld James habe magische Fähigkeiten und schickt ihn zu dem Oberzauberer Carolinus in die Lehre. Ungenutzte magische Energie wird nach gewisser Zeit von der sogenannten Revisionsabteilung aktiviert, so daß sich James sp

Isaac Asimov & Robert Silverberg: Kind der Zeit

Teamwork Isaac Asimov & Robert Silverberg: Kind der Zeit (Heyne 01/10366) Es war bei den Fans von Anfang an ein umstrittenes Projekt, als man hörte, daß Robert Silverberg eine Short Story von Isaac Asimov in einen Roman verwandeln sollte. Die Idee dazu ging wohl von den Verlagen aus, wie Silverberg bei seinem Aufenthalt in Leipzig erwähnte. Und Asimov soll auch zugestimmt haben. Die Story, um die es hier geht, ist "The Ugly Little Boy", die unter dem Titel "Die Mutter des Neandertalers" z.B. in "Die Asimov-Chronik - Die vierte Generation" (Heyne 06/8228) veröffentlicht wurde. Übrigens wieder mal ein Geniestreich an deutscher Titelgebung, der den Intentionen Asimovs Hohn spricht. Man kommt nicht umhin, die Story noch einmal zu lesen und sie mit dem Roman zu vergleichen, wenn über ein solches Projekt gesprochen werden soll. Es interessiert ja, was Silverberg nun dazu "gedichtet" hat, und was von Asimov stammt. Der Gesamteindruck aus beiden

Iain Banks: Die Spur der toten Sonne

An den Grenzen des Machbaren? Iain Banks: Die Spur der toten Sonne (Heyne 1997) "Excession". So heißt dieser neue Roman des Autors, der seine Leser ständig damit überrascht, daß er der Science Fiction noch etwas neues abgewinnen kann. Und nicht etwa "Die Spur der toten Sonne". Warum nur tut man das einem Buch an, wieso muß es ein infantiler, unpassender Titel sein, wenn es die bloße Übernahme des einen großen Schlüsselwortes im Werk (als Exzession) auch und besser getan hätte? Denn es geht vor allem um diese, besagte Exzession, deren Natur sich Banks nicht scheut, unaufgeklärt zu lassen. Und bestimmt nicht, um eine Fortsetzung schreiben zu können. "Excession" ist ein Kultur-Roman, und das wird all jenen etwas sagen und sie aufhorchen lassen, die sich schon ein wenig mit dem Werk von Iain Banks beschäftigt haben. Allen anderen möchte ich raten, einmal den Versuch zu wagen, die Kultur-Serie zu lesen. Zu ihr gehören im Deutschen bisher "Bedenke Phle

Gordon R. Dickson: Die Nacht der Drachen

Am Start: Die Drachen! Gordon R. Dickson: Die Nacht der Drachen (Heyne 06/5902 [3769]) Wer hätte das gedacht: Ein Roman von 1976 mutiert! Zu einem Zyklus natürlich. Hat das Buch zu lange auf einem Reaktor gelegen? Nun, die erste Frage ist mit "fast jeder" zu beantworten und die zweite mit "wer weiß?". Aus irgendwelchen erfolgreichen Sachen, und seien es bloß Stories, gleich einen Romanzyklus zu machen, das liegt voll im Trend. Und bei Fantasy gleich doppelt. So legt also Heyne das Buch von 1980 unter neuer Nummer, aber unter dem gleichen schwachsinnigen Titel neu auf, gefolgt von einer Reihe, deren Ende in den gewohnten "(in Vorb.)" verschwimmt. Der Titel im Original lautet "The Dragon and the George", was schon irgendwie genial ist, denn ein Georg ist auf der Welt, in die uns das Buch entführt, die allgemeine Bezeichnung der Drachen für Menschen. Schade, daß der Verlag dieses kleine sprachliche Kunststück so verderben mußte. Eine "Nacht

Terry Pratchett: Feet of Clay

Auf tönernen Füßen Terry Pratchett: Feet of Clay (Corgi Books 1996, 414 Seiten, £ 5.99) Die Wache, bzw. Polizei von Ankh-Morpork ist eine weitere Gruppe von Handlungsträgern, die einen garantierten Scheibenwelt-Spaß verspricht. Wie schon in "Maskerade" hat Pratchett auch diesmal wieder einen Kriminalfall als Thema gewählt, wobei er in diesem Buch allerdings von den Leuten gelöst wird, die dafür prädestiniert sind. Aber die Handlung dreht sich nicht nur um einen einfachen "Fall", der zu lösen ist, sie ist viel verwickelter. Und man sollte schon die Vorgeschichte der wichtigsten Personen kennen, die hauptsächlich in "Guards! Guards!" und "Men at Arms" erzählt wird. Commander Vimes, der Anführer der Wachen, ist nun Sir Samuel und mit der drachenzüchtenden Lady Sybill verheiratet. Der überaus pedantische Carrot ist Captain und mit der Werwölfin Angua liiert. Letztere ist sicher, daß daraus nichts werden kann, sie bringt es am Ende aber doch nicht