Posts

Piers Anthonys Xanth

Wortspiele bis zum Exzess Piers Anthonys Xanth (Teil1) Im SOLAR-X 68 hatte ich schon einmal versucht, mit der Besprechung des Xanth-Zyklus zu beginnen. Zwar las ich nach „Chamäleon-Zauber“, dem ersten Band, schon damals noch zwei weitere, aber besprochen habe ich sie dann doch nicht. Das liegt nicht etwa daran, daß es ab dem zweiten Band keinen Spaß mehr macht, diesen Zyklus zu lesen, im Gegenteil. Ich kam einfach nicht mehr dazu. Erst jetzt fing ich wieder an, die Bücher von Anfang an durchzulesen. Der Zyklus ist ziemlich alt, aber dann auch wieder nicht. „Chamäleon-Zauber“ erschien 1977 (dt. 1983) - doch weitere Bände kommen bis heute in schöner Regelmäßigkeit heraus. Bei einem Autor, der im Jahr drei oder vier Romane abliefert, kein Wunder. (Romane meine ich, keine Heftchen...) Xanth ist ein Land - genauer: eine Halbinsel - auf einer ansonsten scheinbar recht normalen Welt, das sich von dieser dadurch unterscheidet, daß es in ihm Magie gibt. Es gibt sie nicht einfach nur, sie dur

Michael McCollum: Antares Passage

Michael McCollum: Antares Passage (Heyne 06/5924) "Antares erlischt" (s. SOLAR X 74) war der erste Teil des sogenannten Antares Zyklus von McCollum. Er erschien 1986. Ein Jahr darauf folgte "Antares Passage", was nun mit über zehn Jahren Verspätung auch auf Deutsch erschien. Der zweite Band hat ein schöneres Cover und einen besseren Titel als der erste, nämlich den Originaltitel. Ich erinnere daran, aus "Antaresdämmerung" wurde das sogar inhaltlich verkehrte Erlöschen gemacht. Der Stern ist nämlich nicht erloschen, sondern zur Supernova geworden. Dadurch gerieten die Faltpunkte in Unordnung, die der Menschheit die überlichtschnellen Reisen in der Galaxis ermöglichten. Die Welt Alta wurde für über hundert Jahre ganz abgeschnitten und fand im ersten Teil wieder Anschluß an zumindest eine andere Welt, Sandar. Leider war die Menschheit durch die Verschiebung der Faltpunkte auch in unfreiwilligen Kontakt mit den aggressiven Ryall gekommen, die aufgrund ihrer

Damsel – der Film

  Damsel – der Film Das Buch von Evelyn Skye kenne ich nicht, daher kann ich nicht beurteilen, wie die Verfilmung im Verhältnis zur Vorlage ist. Der Film ist in erster Linie ein Film mit Millie Bobby Brown, denn alle anderen Personen spielen nur unbedeutende Nebenrollen, die nur dazu dienen, Prinzessin Elodie in eine Höhle zu bringen, in der ihr Spiel mit einem Drachen beginnt. Elodie, welche anfangs noch keine Prinzessin ist, sondern Holz hackt, soll den Prinzen eines fernen Inselstaates heiraten, den sie nicht kennt. Dadurch soll ihrem eigenen, darbenden Volk geholfen werden. Aufopferungsvoll reist sie mit ihrer Familie auf die Insel, verbringt eine Stunde oder so mit dem Prinzen und lässt sich heiraten. Nach der Zeremonie schafft man sie in die Berge und schmeißt sie in einen Abgrund. Das – so zeigt sich zur geringen Überraschung des Zuschauers – ist bei denen Routine. Nachdem Elodie unwahrscheinlicherweise den Sturz überlebte, wandert sie ein wenig durch Pappmache-Höhlen, fin

Astro Teller: Hello, Alice

Astro Teller: Hello, Alice (Fretz & Wasmuth) Eine Möglichkeit, einen Roman zu schreiben, die zumindest heute kaum noch benutzt wird, ist die Briefform. Der Briefroman erfreute sich im 18. Jahrhundert für eine gewisse Zeit einiger Beliebtheit; Grund für die Wahl dieser Form ist vielleicht die Vermittlung einer angestrebten Authentizität. Übrigens ist Goethes "Die Leiden des jungen Werther" der berühmteste Briefroman. N. Baker versuchte sich 1992 mit einem Telefonromen ("Vox"). In der SF gibt es ein paar Brief Stories. Was wir hier haben, ist eine weitere Wiederbelebung des Briefromans für die 90er Jahre: ein e-mail Roman. Der Autor, Astro Teller, ist der Enkel von Edward Teller, dem Erfinder der Wasserstoffbombe. Er selbst ist Spezialist für Computerwissenschaften und Künstliche Intelligenz. Folgerichtig geht es darum auch in "Hello, Alice". Wie er selbst in einem Interview sagte: »Abgesehen davon war ich als KI Wissenschaftler auch immer recht enttä

David Bischoff: Enthüllt - Die UFO Verschwörung #3

David Bischoff: Enthüllt - Die UFO Verschwörung #3 (Heyne 01/10532) Die Spannung ist angeheizt, man will es nun wissen sind es tatsächlich Außerirdische, die in dem komplizierten Komplott mitmischen, wer steckt eigentlich hinter der Verschwörung usw.? Ohne eine Pause oder stilistischen Bruch setzt Bischoff die handlung auch im dritten Teil fort. Und jetzt wird das getan, was der Titel schon verheißt es wird kräftig an den Hüllen gerissen. Nun kann man nach dem dritten Buch einer Trilogie als Rezensent nicht mehr viel zu formalen Dingen sagen. Spannung jawohl! Bischoff stellt sich mit diesen Büchern in eine Reihe mit bekannten Thriller Autoren, die nicht notwendigerweise etwas mit SF zu tun haben müssen. Es ist ja ohnehin nicht klar, ob man die Bücher noch als SF bezeichnen sollte, bloß weil Außerirdische mitmachen. OK, natürlich ist es SF. Oder glaubt hier einer, die amerikanische Regierung bzw. eine illegale Behörde von ihr verheimlicht uns die Existenz von Aliens direkt unter uns? N

David Bischoff: Getäuscht - Die UFO Verschwörung #2

David Bischoff: Getäuscht - Die UFO Verschwörung #2 (Heyne 01/10531) Der zweite Roman der Trilogie folgte so schnell, daß man den Inhalt des ersten (s. SX 98) noch im Kopf hat, wenn man sich dieses Buch vornimmt. Muß man auch, denn Bischoff macht da weiter, wo er aufgehört hat eigentlich stellen die drei Bücher einen Roman dar, der nur in drei Bänden erscheint. Everett Scarborough, der UFO Skeptiker, wird von der CIA als angeblicher Mörder gejagt, scheint es. In Wirklichkeit, so erfährt man nach und nach, handelt es sich bei diesen skrupellosen Leuten nicht direkt um Vertreter "der Regierung", wie das immer so schön heißt. Zwar arbeiten sie in der Regel für diese, aber ihre schändlichen Aktivitäten stehen mit etwas ganz anderem in Zusammenhang. Scarborough kann von Glück sagen, daß er wenigstens noch ein paar Freunde hat: den schmierigen Sensationsreporter Camden, mit dem er ein Zweckbündnis einging, und die Air Force Leutnantin Marsha, die natürlich Gesetz des Romans sein

Roger MacBride Allen: Die Zerschmetterte Sphäre

Wo, zum Geier...? Roger MacBride Allen: Die Zerschmetterte Sphäre Die Heimgesuchte Erde Zweiter Roman (Heyne 06/5913) Klirr! machte es. Ich hatte alles fallengelassen und mit allem aufgehört, was ich gerade unwichtiges trieb, als das Buch ankam. Nach dem Super Ersten Roman der "Heimgesuchten Erde" (s. SX 97) erwartete nicht nur ich im Club ungeduldig die Fortsetzung. Und das nicht, um es noch einmal zu betonen, weil irgend etwas im 1. Teil unbefriedigend offen geblieben wäre. Dem Vorwort des Autors nach ging es Fans weltweit ähnlich. Wie schon im ersten Band findet sich der Leser auch hier wieder in einem Strudel schnell wechselnder Handlungsorte, stränge und träger, was jedoch nicht störend wirkt. Und das muß man schon als genial bezeichnen, denn der Gegenbeispiele gibt es viele. Auf der entführten Erde, die sich immer noch im Multisystem der Charonier befindet, sind fünf Jahre vergangen. Die Menschen haben sich nicht mit ihrem Schicksal abgefunden, wenn sie auch weiterle