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Rosemary Edghill: Book of Moons

Rosemary Edghill: Book of Moons (TOR Books 1995, 220 Seiten, $ 5.99)  "Buch der Monde" gehört eigentlich nicht zu den Büchern, die hier gewöhnlich besprochen werden. Der Untertitel sagt, es sei "A Bast Mystery", wobei Bast übrigens eine Person ist. Das deutet darauf hin, daß es zumindest schon einen Vorgänger gab, wo diese Person dem Publikum vorgestellt wurde. Meiner Meinung nach könnte das "Speak Daggers To Her" sein, was ich natürlich geordert habe, um die Wahrheit von da draußen in mein Regal zu holen. Mystery kann vieles sein, durch das Fernsehen verbindet sich der Begriff heute sicher vor allem mit Akte X usw. Darum geht es jedoch in dem Roman nicht. Er stellt Mystery im ursprünglichen Sinne dar, etwas, das der deutsche Leser unter diesem Namen nicht kennt. Vielleicht ist das Buch eine Art Krimi, aber ohne Detektive und Polizisten, sondern von der Art, wo ein ganz normaler Mensch durch die Umstände gezwungen ist, ein Verbrechen aufzuklären

Charles de Lint: Spiritwalk

Charles de Lint: Spiritwalk (TOR 1992, $ 5.99, 398 Seiten)  Die Fortsetzung von "Mondherz" ist ein ebenso faszinierendes Buch, wenngleich viel komplizierter in Aufbau und Stil. De Lint kehrt fast ein Jahrzehnt später in die nicht ganz unsere Welt zurück, wo es in Ottawa ein Tamson Haus gibt, das zugleich ein Tor zu den Anderen Welten ist. Er führt den Leser zurück zu den Personen, die man kennt, aber alles andere entwickelt sich dann ganz anders. Der Anfang ist recht verwirrend, weil die ersten 170 Seiten des Romans eigentlich eher vier Episoden darstellen, die auf den zweiten Teil vorbereiten. Außerdem sind Rückblicke dabei, so daß nicht gleich klar ist, ob das Buch nach oder vor den Ereignissen des ersten Teiles handelt. Tatsächlich sind Teile des Werkes schon zuvor als Erzählungen veröffentlicht worden. Neue Personen werden eingeführt, die in neue Beziehungen zu den bekannten treten, und teilweise finden wir die alten in ganz neuen Positionen. So ist der Biker Blu

Charles de Lint: Moonheart

Charles de Lint: Moonheart (Pan Books 1984, 485 Seiten, £ 5.99)  Genau wie damals bei "Das Kleine Land" (SX 60) weiß ich nach der Lektüre dieses Buches nicht so recht, wo ich beginnen soll. Es ist einfach zu überwältigend, zu gut. Der Vergleich mit "Das Kleine Land", übrigens unlängst wieder bei Heyne aufgelegt - und diesmal in einem Band -, ist durchaus angebracht. "Mondherz" ist ein weiteres Meisterwerk urbaner Fantasy, d.h. einer besonderen Richtung der Fantasy, in welcher unsere heutige, ganz normale Welt unverhofft mit einer anderen, parallelen, Fantasywelt konfrontiert wird. Auch in diesem Buch entdeckt eine der Heldinnen etwas, das die Tore zu dieser Anderen Welt öffnet. Im Lagerraum des Antiquitätengeschäftes ihres Onkels stößt Sara Kendell auf einen seltsamen indianischen Medizinbeutel und ein Bild, das offenbar einen Schamanen und einen keltischen Harfner zeigt. Im Beutel ist außerdem ein keltischer Ring, den Sara behält. Gleichzeitig b

Gordon R. Dickson: Der Drache im Krieg

Gordon R. Dickson: Der Drache im Krieg (Heyne 06/5905)  Beim vierten Roman des "Drachenritter-Zyklus" hat mal wieder der Übersetzer gewechselt, möglicherweise aus Zeitgründen. Zum Glück sind diesmal nicht solche Diskrepanzen zu bemerken wie zwischen Teil 1 und 2. Kaum zurück von seinem letzten Abenteuer an der schottischen Grenze, muß der Drachenritter Eckert erfahren, daß die Franzosen nicht von ihrem Plan einer Invasion Englands ablassen wollen. Das Rätsel, was sie so zuversichtlich macht, wird dann auch bald gelöst. Sie haben sich mit den Seeschlangen verbündet. Diese scheinen eine Rechnung mit den Drachen offen zu haben, weil einmal ein englischer Drache eine Seeschlange im Kampf getötet hat. Deshalb wollen auch sie England stürmen und die Drachen ausrotten. Kurzerhand versieht Dickson die Seeschlangen mit Beinen und der Fähigkeit, an Land gehen zu können. Der Magier Carolinus, der die meiste Zeit über in diesem Band krank ist, vermutet hinter den Invasionspläne

Alan Dean Foster: Schlangenaugen

Alan Dean Foster: Schlangenaugen (Heyne 06/5670)  Zunächst mal zu den leidigen Äußerlich- und Unstimmigkeiten. Der Verlag - oder besser gesagt, das Atelier Ingrid Schütz - hat Fosters Buch einen so schrecklichen Einband verpaßt, daß ich es im Bücherregal normalerweise nicht einmal anfassen würde. Das fürchterliche Bild dazu lieferte Andreas Reiner. (Wie kommt der Typ an das LSD?) Außerdem wird noch auf dem Cover behauptet, das Buch sei ein Roman, wobei es natürlich ein Erzählungsband ist. Und zwar "Who Needs Enemies" (Wer braucht schon Feinde) von 1984. Es gibt in der mir vorliegenden deutschen Ausgabe keine Story mit diesem Titel, wobei ich aber nicht glaube, daß man auch noch gekürzt hat. Wahrscheinlich nannte Foster seinen Konzeptband einfach so - es gibt ja auch einen anderen, der "With Friends Like These" (Meine Galaktischen Freunde, H 4049) heißt. Aber warum nennt der Verlag ihn anders? Meiner Ansicht nach ist der Originaltitel viel aussagekräftiger.

A. C. Crispin: Alien - Die Wiedergeburt

Gute Umsetzung mit Schönheitsfehlern A. C. Crispin: Alien - Die Wiedergeburt (Heyne 01/20011)  Ann Carol Crispin hat den Stafettenstab von Alan Dean Foster übernommen, der die Bücher zu den ersten drei Alien-Teilen schrieb, und sie hat es gut gemacht. Von Büchern zu "Star Trek" ("Yesterday's Son", "Time for Yesterday" und "The Eyes of the Beholder") und die Serie "V" hat sie ausreichend Erfahrungen mit solchen Stoffen. Laut Buch richtete sich Crispin nach dem Drehbuch von Joss Whedon, und das war entweder ausführlicher als der Kinofilm oder sie hat ihre eigene Phantasie geschickt eingebracht, um den Filmstoff zu erweitern. Bei einem Buch zum Film erwartet man vor allem, die Bilder des Filmes noch einmal vor den geistigen Augen zu sehen. Und man erwartet auch, Dinge vertieft zu bekommen. Gerade bei einer so rasanten Handlung wie in "Alien" muß man entweder mehrfach ins Kino gehen oder etwas darüber nachlesen. Schließ

Lois McMaster Bujold: Spiegeltanz

Lois McMaster Bujold: Spiegeltanz (Heyne 06/5885)  Es gibt inzwischen eine ziemlich große Fangemeinde von McMaster Bujold bzw. vom Barrayar-Zyklus. Und der Zyklus wird zur Freude der Fans immer weiter fortgesetzt. Mehr oder weniger dreht sich die Sache um die Person des Lord Miles Vorkosigan alias Miles Naismith, wie er sich in seiner Identität als Admiral der Dendarii-Söldner nennt. Manche Bände, wie etwa "Ethan von Athos" handelten allerdings schon völlig ohne Miles, so daß der Zyklus praktisch auf ein ganzes "Universum" ausgeweitet ist. "Spiegeltanz" ist nun wieder ein Miles-Roman. Allerdings gewinnt Bujold ihrer Figur eine neue Seite ab. Die Hauptperson ist diesmal nicht Miles selbst, obwohl er in einigen Kapiteln als Handlungsträger auftritt, sondern sein "Klonbruder" Mark. Dieser wurde von den Feinden der Vorkosigans geschaffen und als Attentäter ausgebildet, konnte ihnen aber entkommen und bemüht sich nun um Selbstfindung. Mark