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Es werden Posts vom Juni, 2023 angezeigt.

William Peter Blatty: Der Exorzist

William Peter Blatty: Der Exorzist (Heyne 01/10274) Wer kennt ihn eigentlich nicht, jenen Film voll abstoßenden Horrors, der nach diesem Buch gedreht wurde? Nun ja, vermutlich die Leute, die sich Horrorfilme erst gar nicht anschauen. Daß es einen Roman als Grundlage dafür gibt, wußte ich bisher gar nicht, also wollte ich jetzt herausfinden, was das für ein Buch wäre. Leider gibt der Verlag kein Jahr des Originalcopyrights an so daß ich nicht feststellen konnte, wann es geschrieben wurde. Der erste Eindruck ist, daß man die Vorlage ziemlich genau verfilmt hat,man sieht beim Lesen die entsprechenden Szenen fast vor sich. Der zweite Eindruck, daß ich mich nun als perfekt geschulten Hobbypsychiater betrachten kann. Blatty ergeht sich nämlich seitenlang in Vorträgen über Geisteskrankheiten und Neurologie. Das erinnert irgendwie an die frühe Science Fiction, wo der gute Doktor oder andere Autoren die Jugend erst einmal über das Grundsätzliche belehrten: Also, das da draußen ist das Weltal

Der Cheysuli-Zyklus von Jennifer Roberson

Der Cheysuli-Zyklus von Jennifer Roberson (Heyne 06/5672 & 5673) Wie ich bereits in meiner Besprechung zum ersten Band des bisher auf 9 Bände angelegten "Cheysuli-Zyklus" erwähnte, ist Jennifer Roberson jemand, der (die) es unter einem Zyklus scheinbar nicht schafft auch nur einen Einkaufszettel zu schreiben. Das war schon beim "Schwerttänzer-Zyklus" so, der mit 4 Büchern auf den Markt kam. Glücklicherweise machte ich nicht den Versuch, ihn zu lesen. Frau Roberson scheint mir aber vor allem jemand zu sein, der (die) Geld verdienen will. Nach dem, was ich im ersten Teil "Wolfsmagie" und dem zweiten "Das Lied von Homana" las, hat das Material nichts, was einen so ausgewalzten Zyklus rechtfertigen würde. Es handelt sich hier um ausgesprochen konventionelle und kommerzielle Fantasy, nach jedem langweiligen Strickmuster gewebt, das man nur auskramen kann. Besonders ärgerlich war es für mich, daß Roberson im zweiten Teil einen völlig anderen Pro

David Weber: Oath of Swords

Schwur der Schwerter David Weber: Oath of Swords (Baen Books 1995, $ 5.99, 489 Seiten) David Weber? Der David Weber? Ja, und ich habe nicht die falsche Rubrik erwischt. Derselbe Autor, den man den neuen King of the Spaceways nennt, hat einen Ausflug in die Fantasy unternommen. Auf dem Titelbild von Larry Elmore sieht man eine fröhliche Runde von zwei überdimensional großen, spitzohrigen Typen, zwei lachenden Mädels und einem abgezehrten Mann um ein Lagerfeuer sitzen. Bei so einem frohsinnigen Bild wirkt es wie ein Schlag vor die Stirn, wenn gleich auf den ersten Seiten der üble Kronprinz Harnak eine Frau vergewaltigt und dabei ist, sie zu Tode zu prügeln. Der gerade im Keller vorbeikommende Bahzell mag so etwas gar nicht und mischt sich ein, was den Kronprinzen halbtot zurückläßt. Bahzell, der als eine Art Geisel am Hofe lebt, läßt es jedoch in argen Schwierigkeiten zurück, und er daher seinerseits den Hof, in größter Eile. Bahzell gehört zur Rasse der Hradani, dem Clan der Pferded

eluki bes shahar: Die Hellflower-Trilogie

e luki bes shahar: Die Hellflower-Trilogie Hellflower Darktraders Archangel Blues (DAW Books 1991, 1992, 1993) ‘Wer oder was ist eluki bes shahar ?’ dachte ich, als ich in Dortmund auf dem Con die drei Bücher auf einem Tisch liegen sah, der nur Zyklen enthielt. Wie sich bei der Konsultation der Multimediaenzyklopädie der SF herausstellte, ist es eine Sie, eine 1956 in Birmingham, Alabama geborene amerikanische Autorin, die auch unter dem Namen Rosemary Edghill schreibt, und das ist das Pseudonym. Die Story "Casablanca" (1981), die in "Hydrospanner Zero" veröffentlicht wurde, ist 1991 mit anderen zu einem Teil ihres ersten SF-Romans geworden: "Hellflower". Nach der vorliegenden Trilogie hat sie 1994 als R. Edghill "Speak Daggers to Her" veröffentlicht, ein Mystery-Roman mit SF-Elementen. Mein Interesse an der Autorin mit dem ungewöhnlichen Namen startete eine meiner bisher intensivsten Datensuchen im Internet, dabei stieß ich auf viel

Vernor Vinge: Der Friedenskrieg & Gestrandet in der Realzeit

Vernor Vinge: Der Friedenskrieg & Gestrandet in der Realzeit (Heyne 06/4565 & 4566) Durch "Ein Feuer auf der Tiefe" (siehe SX 63) bin ich auf Vernor Vinge aufmerksam geworden. Da bleibt es natürlich nicht aus, daß auch die früher erschienenen Sachen gelesen werden. Und sie haben mich nicht enttäuscht. Auch die beiden zusammenhängenden Bände zeichnen sich durch einen verblüffenden Ideenreichtum und ungeheure Maßstäbe aus. V. Vinge hat wahrhaftig keine Angst vor Superlativen! 1997 bricht der dritte Weltkrieg aus. Allerdings wird er nicht von irgendeinem Staat oder Bündnis angezettelt, sondern eine Gruppe von Wissenschaftlern in Livermore, USA, die insgeheim eine neue Superwaffe entwickelt hat, entschließt sich, die Weltherrschaft zu übernehmen. Alle Gegner und Regierungen der Welt werden von den Wissenschaftlern und Bürokraten der Verschwörung kurzerhand in große, spiegelnde Kraftfelder eingeschlossen, die sogenannten Blasen, die sich selbst erhalten, wenn sie einma