Dean R. Koontz: Die Maske, Die Augen der Dunkelheit, Die Hellseherin

Dean R. Koontz: Die Maske, Die Augen der Dunkelheit, Die Hellseherin
3 Romane in einem Band: Heynes Tip des Monats 78


Es ist wirklich ein Fehler, sich gleich einen solchen Wälzer vorzunehmen, wenn man Horror nur ab und an zu lesen imstande ist. Aber nun habe ich es am Hals, dieses Buch, das gleich drei Bücher wert ist. Immerhin ein netter Zug vom Verlag, für den Preis von DM 12,- seinen Monatstip anzubieten. Zwar ist der betreffende Monat schon eine Weile her, aber ich möchte dennoch versuchen, zumindest etwas zu einem dieser Bücher aufzuschreiben. (Zu den anderen vielleicht später.)
Zu Koontz selber etwas zu äußem, kann ich mir wohl sparen, schließlich ist er neben King einer der ganz Großen des Genres. Wie der Großmeister schreibt auch Koontz mal so, mal so. Nicht jeder wird alles gleich gut finden. Anscheinend unterscheiden sich die Geschmäcker in der Horrorbranche noch weit stärker, als das in der SF der Fall ist. Aber vielleicht täusche ich mich da auch, denn ich bin eben kein ständiger Leser des Phantastischen, das mit unseren Angsten so gut zu spielen versteht.
Nun zum ersten Buch des Dreifachbandes: Die Maske ("The mask", 1980 von Owen West übersetzt von Sonja Hauser).
Was das wohl heißen mag, "Owen West"? Etwa, daß dieses Buch gar nicht von Koontz ist? Das wäre ein ganz schön starkes Stück. Aber vielleicht ist das ein Pseudonym des Autors. Ich bin ehrlich gesagt zu faul, um das zu recherchieren.
Handlungsort: der horrortypische, nämlich eine amerikanische Kleinstadt. Langsam hängt mir das zum Hals raus. Da haben diese Amis keine alten Schlösser und Burgen, also müssen sie eben blöde kleine Städte mit doofen Kleinbürgern als Schreckgespenst des american way of life auf die gegruselte Menschheit loslassen. Na ja. Was solls. Ist eben eine Konvention, mit der ein Leser zu leben hat.
Thema: Fluch der Vergangenheit trifft unschuldige Opfer (fast).
Es geht also zunächst darum, daß ein armes kleines Mädchen im Keller eines Hauses zu Tode kommt, weil das Haus brennt und es nicht in der Lage ist, die Tür nach draußen aufzubekommen. Aus diesem Grunde ist die Kleine echt sauer, vor allem auf ihre Mutter, der sie in ihrer Todesangst die Schuld gibt, schickte die sie doch aus lauter Bosheit in den verhaßten Keller mit seinen Spinnen. Somit hätten wir den Fluch, der schon mal an eine ganze Reihe ähnlicher Bücher erinnert - und ich habe wirklich noch nicht besonders viele aus der Horrorsparte gelesen.
Sprung zur Gegenwart und in die Handlung hinein. Ein Ehepaar möchte gern ein Kind adoptieren und steht nun endlich vor der Genehmigung. Da gewitterts heftig und das Böse naht heran, so eine Kapitelüberschrift.
Wie es weitergeht, kann sich jeder schon denken. Das Kindchen, welches die gute Frau zufällig mit dem Auto anfährt und das passenderweise an Gedächtnisschwund leidet, wird erst mal aufgenommen, aber ach! Das Böse!
Die Handlung ist also ziemlich klischeebelastet, aber dennoch... hat man sich erst mal eingelesen, wird es noch richtig spannend. Der Autor läßt seine beiden Helden durch allerlei unglaubliche Vorfälle ziemlich nerven, Klopfgeräusche, Schatten, wildgewordene Kater usw. Es ist einer dieser wiederkehrenden Flüche, eine ständige Inkarnation des Kindes auf dem Rachefeldzug gegen ihre (in Wahrheit gar nicht schuldige) Mutter. Diese ganze Fluchgeschichte beruht auf einem Irrtum! Wenn das keine Ironie ist.Also nichts besonders neuartiges, aber leidlich spannende Unterhaltung, das kann der erste Teil des Buches bieten. Denn alles kann man doch nicht sofort vorherahnen. 

SX 42

 

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