James P. Hogan: Es war dreimal

James P. Hogan: Es war dreimal
(Moewig 3761)


J.P. Hogan ist ein anspruchsvoller hard core SF - Autor. Man muß schon ein gewisses Interesse für die Wissenschaft und ein wenig physikalisches Wissen mitbringen, will man seine Bücher verstehen. Natürlich kann man auch die zu wissenschaftlichen Stellen überspringen, wobei aber ein bißchen vom Sinn der Handlung verlorengeht.
Dieses Buch Hogans handelt hauptsächlich davon, wie ein Wissenschaftler mit ein paar Helfern auf der Grundlage von Entdeckungen der Teilchenphysik eine Art Zeitmaschine entwickelt. Diese kann allerdings nur Informationen in der Zeit senden. Als einer der ganz wenigen, vielleicht sogar als der einzige Autor berücksichtigt Hogan dabei auch die Bewegung der Erde im Raum.
Kaum haben die Wissenschaftler die ersten Tests durchgeführt, merken sie was für Komplikationen es geben könnte. Sie erhalten von ihren zukünftigen Ichs einen Hinweis auf ein zerbrochenes Gefäß, das daraufhin nicht zerbrochen wird. Das "zukünftige Universum" hat sich selbst ausgelöscht! Der Hauptheld Murdoch richtet sich bald darauf im Computer des Experimentes eine Art Mailbox ein, falls er sich mal was wichtiges aus der Zukunft zu sagen hätte. Aber eigentlich beschließen sie, vorläufig nicht herumzuspielen. Trotzdem nutzt Murdoch seine Mailbox, um sich auf einen Programmfehler hinzuweisen, wegen dem er ein Rendezvous platzen ließ. Die Handlung beginnt zum ersten Mal ein Stück weiter vorn neu. Das Rendezvous kommt zustande.
Nachdem einige Zeit mit neuen Tests und den Versuchen vergangen ist, ein ganz neues Konzept der Physik zu begreifen, ereignen sich einige seltsame Dinge auf der Erde, die im Zusammenhang mit einem neuartigen Fusionskraftwerk stehen. Als man merkt, was dessen Probelauf angerichtet hat, ist es zu spät. Eine Wolke aus mikroskopisch kleinen Schwarzen Löchern, die immer größer werden, kreist im Erdkern und droht die Erde zu vernichten. Murdoch beschließt zu handeln. Er sendet diese Erkenntnisse um Monate in der Zeit zurück.
Die Handlung setzt wieder neu ein, aber anders. Der Probelauf kann tatsächlich verhindert werden, wozu allerdings das Geheimnis der Zeitmaschine gelüftet werden muß. Murdoch lernt aber auch seine ursprüngliche Freundin nicht so gut kennen wie in der ersten Version der Handlung.
Wieder vergehen Monate. Was bereits im ersten Fall geschah, tritt nochmals ein: Murdochs Freund Lee und tausende weitere Menschen erkranken an einer tödlichen Seuche. Diesmal kommt heraus, was die Ursache ist - eine zerstörte geheime Raumstation mit Viren an Bord. Wieder ist die Menschheit in Gefahr. Auch diesmal gelingt jedoch die Rückübertragung der Informationen, und damit auch der Beweis für die einzig denkbare Anwendung der Maschine. Durch diese großangelegte Aktion, die mit Wissen der Regierung geschieht, wird es möglich, die Zeitmanipulation durch einzelne Personen, Organisationen oder Mächte auszuschließen.
Die Handlung setzt wieder ein, fast ganz am Anfang, und auch seine Freundin lernt Murdoch wieder kennen. Sogar ein happy end nach diesem spannenden Zeitabenteuer seltener Logik und Konsequenz. Wieder ein herausragendes Werk von J.P. Hogan. 

SX 19

 

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