Robert Rankin: Jäger des verlorenen Parkplatzes
Robert Rankin: Jäger des verlorenen Parkplatzes
(Bastei Lübbe 24204)
Robert Rankin ist ein weiterer Autor, der entdeckt hat, daß man
SF und Fantasy nicht unbedingt ernstnehmen muß, um sie zu schreiben.
Natürlich vergleicht ihn der Verlag deshalb gleich mal mit Douglas
Adams und Terry Pratchett, wenn er bei einem solchen Vergleich auch nicht
ganz so gut abschneiden würde. Die Meister sind eben doch besser.
Leider ist "Jäger..." die Fortsetzung von einem Buch, das ich
nicht kenne: "Das Buch der Allerletzten Wahrheiten". Und kennen muß
man das vermutlich, um sich in die Handlung hineinzufinden. Die beiden
Hauptfiguren, die sich selbst als Helden bezeichnen, sind Cornelius Murphy
und Tuppe. Letzterer scheint ein Zwerg zu sein, was mir nicht so ganz klar
wurde. Auf jeden Fall hat er die Körpergröße eines kleinen
Jungen und den Charakter eines Ferkels.
Womit ich gesagt haben will, daß Rankins Humor an etlichen Punkten
unter die Gürtellinie greift. Das hebt ihn von den genannten Vorbildern
(?) ab, allerdings nicht unbedingt positiv.
Es geht in dem Buch darum, daß ein gewisser Hugo Rune entdeckte,
daß es auf der Welt sogenannte Verbotene Zonen gibt, in die man mittels
verschiedener Tricks eindringen kann. In ihnen leben offenbar böse
Mächte, angeführt vom Weihnachtsmann, welche die Menschheit insgeheim
kontrollieren. Rune, der Vater von Murphy, ist seit langem in den Zonen
verschwunden. Er schrieb das Buch der Allerletzten Wahrheiten, um das es
im ersten Teil offenbar ging. Murphy will jetzt zusammen mit Tuppe seinen
verschollenen Dad finden und die Bösen dazu zwingen, ihre Weltherrschaft
aufzugeben...
Einige Leute vom Scotland Yard wirken auch noch mit, um die Angelegenheit
richtig kompliziert zu machen, ferner Prinz Charles und die englische Königin.
Vor allem Charles gefiel mir in seiner Rolle gut. Rankin ist in dieser
Beziehung sehr respektlos.
Die Handlung ausführlicher wiederzugeben, erübrigt sich bei
diesem Buch eigentlich. Sie ist vollkommen absurd. Zusammenhanglose Dinge
werden in Zusammenhänge gebracht oder umgekehrt, die Charaktere sind
überzeichnet und das Geschehen chaotisch.
Es gibt noch einen dritten Teil der Geschichte, der da heißen
soll "Die größte Show jenseits der Welt". Viel Spaß damit.
Raiders of the Lost Car Park, (c) Robert Rankin 1994, übersetzt
von Karsten Singelmann 1995, 313 Seiten, DM 10.00
SX 69
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