Damsel – der Film

 

Damsel – der Film

Das Buch von Evelyn Skye kenne ich nicht, daher kann ich nicht beurteilen, wie die Verfilmung im Verhältnis zur Vorlage ist. Der Film ist in erster Linie ein Film mit Millie Bobby Brown, denn alle anderen Personen spielen nur unbedeutende Nebenrollen, die nur dazu dienen, Prinzessin Elodie in eine Höhle zu bringen, in der ihr Spiel mit einem Drachen beginnt. Elodie, welche anfangs noch keine Prinzessin ist, sondern Holz hackt, soll den Prinzen eines fernen Inselstaates heiraten, den sie nicht kennt. Dadurch soll ihrem eigenen, darbenden Volk geholfen werden. Aufopferungsvoll reist sie mit ihrer Familie auf die Insel, verbringt eine Stunde oder so mit dem Prinzen und lässt sich heiraten. Nach der Zeremonie schafft man sie in die Berge und schmeißt sie in einen Abgrund. Das – so zeigt sich zur geringen Überraschung des Zuschauers – ist bei denen Routine.

Nachdem Elodie unwahrscheinlicherweise den Sturz überlebte, wandert sie ein wenig durch Pappmache-Höhlen, findet die unvermeidliche Lichtquelle in Form von Würmern, weil sonst ein Film im absoluten Dunkel einer Höhle noch langweiliger wäre, und stößt schließlich auf den Drachen. Den hat ein Vorfahre des Prinzen vor hunderten Jahren dadurch verärgert, dass er seine drei letzten Eier (es ist ein weiblicher Drache) zerstörte. Fortan muss das Inselreich in jeder Generation die Töchter opfern. Scheinbar hat man aber praktischerweise nur Prinzen zur Hand, sodass man jeweils drei fremde junge Frauen importiert, in den Abgrund wirft und dann frohgemut weiterlebt. Nun ist also Elodie dran. Da diese aber schon ganz andere Monster erledigt hat – oh, nein, das war in einer anderen Serie – na jedenfalls rennt sie dem Drachen eine Weile erfolgreich davon und ist schon draußen, da schmeißt die böse Königin doch wirklich Elodies kleine Schwester in den Abgrund! Das macht die Damsel nun erst richtig sauer. Sie tötet den Drachen (fast) und lässt diesen dann die Königsfamilie grillen. GoT-mäßiger Abgang.

Der ganze Ablauf war derart vorhersehbar, dass ich teilweise sogar vorher wusste, was sie nun gleich sagen würde. Die Höhlenwände waren entweder primitive Pappe oder übertriebene messerscharfe Kristalle, an denen das gute Mädel aber trotzdem nur mit ein paar Stofffetzen umwickelt, emporklettern konnte. Und wieder runter, und hoch …

Der Titel spielt auf den Ausdruck Damsel in Distress an, was so viel heißt wie Jungfrau in Not, und zu der eigentlich ein edler Ritter oder so gehört, der sie rettet. Dass sie es hier selbst tut, ist wohl der woke Zeitgeist.

Fazit: Nur was für Fans von Millie Bobby Brown.

 

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