David Bischoff: Getäuscht - Die UFO Verschwörung #2

David Bischoff: Getäuscht - Die UFO Verschwörung #2
(Heyne 01/10531)


Der zweite Roman der Trilogie folgte so schnell, daß man den Inhalt des ersten (s. SX 98) noch im Kopf hat, wenn man sich dieses Buch vornimmt. Muß man auch, denn Bischoff macht da weiter, wo er aufgehört hat eigentlich stellen die drei Bücher einen Roman dar, der nur in drei Bänden erscheint.
Everett Scarborough, der UFO Skeptiker, wird von der CIA als angeblicher Mörder gejagt, scheint es. In Wirklichkeit, so erfährt man nach und nach, handelt es sich bei diesen skrupellosen Leuten nicht direkt um Vertreter "der Regierung", wie das immer so schön heißt. Zwar arbeiten sie in der Regel für diese, aber ihre schändlichen Aktivitäten stehen mit etwas ganz anderem in Zusammenhang.
Scarborough kann von Glück sagen, daß er wenigstens noch ein paar Freunde hat: den schmierigen Sensationsreporter Camden, mit dem er ein Zweckbündnis einging, und die Air Force Leutnantin Marsha, die natürlich Gesetz des Romans seine Geliebte wird. In den Reihen der CIA selbst hat er auch einen Freund, Ed Myers. Leider wird der von den Bösen unter Druck gesetzt und umgedreht.
So laufen Camden und Scarborough in eine Falle, als sie einen Air Force Stützpunkt betreten, um die entführte Tochter zu suchen.
Vorher nimmt aber die Handlung eine interessante Wendung. Computerfreak Marsha findet heraus, daß in einem gewissen Hangar etwas unter der Bezeichnung "Roswell" eingelagert ist, sie verschafft sich Zutritt und sieht ... Ja, was eigentlich? Der Autor spannt seine Leser noch eine Weile auf die Folter, bis er damit herausrückt, daß dort offenbar wirklich ein UFO steht. Es geht hier nicht nur um eine Verschwörung illegaler Abteilungen der Regierung, sondern anscheinend sind tatsächlich Außerirdische im Spiel!
Dabei ist ein Detail am Rande vielleicht interessant. Man fragt sich ja manchmal so geht es mir zumindest wie die Army oder wer immer denn eigentlich solche Funde sicher verstecken kann, wieso auf einem Air Force Gelände etwas vorgehen kann, ohne daß jemand Unbefugtes davon Notiz nimmt. Die Antwort darauf ist ziemlich simpel. Viel Platz und militärische Vorschriften, die ernst genommen werden. Es gibt in den USA wirklich Gebiete, die dem Militär unterstehen und die größer sind als manches Land der Erde. Keiner kommt dort rein, zumindest nicht legal. Wenn da an irgendeiner Stelle ein paar alte, eingezäunte Anlagen stehen, vielleicht noch elektronisch gesichert, wer kann sagen, was da drin ist? Bischoff verstand es in dem Buch zumindest, eine gewisse Vorstellung davon zu vermitteln, wie riesig diese Dimensionen sind. Da fährt man halt vom Tor zum bewußten Hangar so um die 60 Kilometer...
Die Helden geraten also in die Falle und beinahe in die Hände der pervers gewissenlosen Experimentatoren, die ihnen eine Gehirnwäsche verpassen wollen, neben der Ariel Ultra Plus schmutziggrau wirken würde. Zum Glück kommt es nicht dazu, ein paar Leute müssen dran glauben und den Helden gelingt wieder die Flucht.
Ohne noch mehr auf die Handlung einzugehen, die Männer in Schwarz tauchen natürlich auch wieder auf, ohne daß gesagt wird, wo sie nun wieder hingehören.
Die "X-Akten" verwendeten zumindest in den "Verschwörungsfolgen" eine Menge des Hinter- grundmaterials, auf das auch Bischoff eingeht. Das muß nicht heißen, daß Carter bei ihm abgeschrieben hat. Wahrscheinlicher ist, daß es einen Pool aus UFO Mythologie und Verschwö- rungstheorien gibt, aus dem beide Autoren natürlicherweise schöpften.
Auch der zweite Band ist spannend geschrieben, ein Thriller im Umfeld von Mystery, UFOlogie und Antiregierungsparanoia... Etwas, das gegenwärtig in den 90ern scheinbar überall ankommt.

Deception, © by Warner Books, Inc. 1991, übersetzt von Jürgen Langowski 1998, 414 Seiten, DM 14.90 

SX 99

 

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